14 – LLMs automatisieren: Wie du Sprachmodelle sinnvoll in Workflows integrierst

Teil 14 der Serie: Die Mathematik hinter großen Sprachmodellen verständlich erklärt

29 Juli 2025
Wolf galetzki datista speaker

Wolf Galetzki

Datista® – Growth through Data & AI

Mathematik der sprachmodelle
Teil 14 von 20 der Serie: Die Mathematik hinter LLMs

Große Sprachmodelle wie GPT-4, Claude oder Mistral haben enormes Potenzial – aber echte Effizienz entsteht erst durch Integration in Workflows und Systeme.

Ein LLM, das nur chattet, ist nett.
Ein LLM, das arbeitet, verändert dein Unternehmen.

In diesem Teil erfährst du:

  • Welche Workflows sinnvoll automatisierbar sind
  • Wie du LLMs mit Tools wie n8n oder Make verbindest
  • Was du bei Sicherheit, Skalierung und Modellwahl beachten solltest
  • Warum Automatisierung mit LLMs kein Selbstzweck ist – sondern ein Baustein für echte Produktivität

Warum LLMs automatisieren?

LLMs liefern nicht nur Antworten – sie können:

  • Daten auswerten
  • Entscheidungen vorbereiten
  • Prozesse anstoßen oder lenken
  • Inhalte generieren und transformieren

Richtig eingesetzt werden sie zu Agenten in deinem System – nicht nur zu Assistenten.

Werkzeuge für LLM-gestützte Automatisierung

No-Code / Low-Code Workflows

ToolBeschreibung
n8nOpen Source, lokal hostbar, viele KI-Integrationen
MakeCloud-basiert, visuell stark
ZapierEinsteigerfreundlich, begrenzt anpassbar
LangChain / FlowiseSpeziell für LLM-Agents, technisch anspruchsvoller
Autogen Studio / CrewAIMulti-Agent-Systeme mit Rollenverteilung

→ Empfehlung: n8n für produktionsnahe Workflows mit Datenschutz-Fokus

Beispiel-Workflows

1. E-Mail-Analyse & Priorisierung

  • Eingehende E-Mails → Klassifikation durch LLM
  • Erkennung von Wichtigkeit, Sprache, Anliegen
  • Automatische Zuweisung an Team / CRM-System

2. Protokoll → To-Do-Liste

  • Teams- oder Zoom-Protokoll hochladen
  • LLM extrahiert Aufgaben, Deadlines, Zuständigkeiten
  • Übergabe an Notion, Trello, ClickUp o. ä.

3. Berichtszusammenfassung + Versand

  • PDF / Docx-Bericht analysieren
  • Kernaussagen generieren
  • Formatieren + versenden an Empfängerliste

4. Produktanfragen → semantisches Matching

  • Kunde stellt freie Frage
  • RAG + LLM generieren passende Produktvorschläge
  • Vorschau + PDF + CRM-Eintrag vollautomatisch

Architektur: Wie sieht ein robuster LLM-Workflow aus?

Trigger (z. B. neue E-Mail)

Parser / Extractor

Optional: Vektorsuche / Datenbankabfrage

Prompt-Engine (systematischer Prompt mit Kontext)

LLM-Ausgabe

Postprocessing (Filter, Format, Verzweigung)

Output / Aktion (Speichern, Senden, Weitergeben)

→ Bei sensiblen Daten: lokale Vektorsuche + internes LLM-Modell (z. B. über Datista® Architekturberatung)

Sicherheit & Datenschutz

AspektEmpfehlung
DatenverarbeitungLokal verarbeiten, wenn möglich
Logssensibel behandeln oder maskieren
ModelleDSGVO-konform wählen (z. B. über Azure OpenAI)
Monitoringregelmäßig Logs & Fehlerraten prüfen

Besonders bei medizinischen, juristischen oder HR-Workflows ist Transparenz entscheidend.

Von Task zu Agent: Wann lohnt sich ein LLM-Agent?

Ein LLM-Agent:

  • kennt seinen Kontext (Rolle, Ziel, Tools)
  • arbeitet mit anderen Agenten zusammen
  • entscheidet, wann welcher Schritt notwendig ist

Beispiel: Ein Finanz-Agent, der Rechnungen liest, sortiert, plausibilisiert und Rückfragen vorbereitet.

Frameworks wie CrewAI, LangGraph oder Autogen helfen beim Aufbau – aber Agentensysteme brauchen klare Grenzen und Tests.

Praxisbeispiel: Interner Wissensagent

Ziel:
Ein interner Chatbot beantwortet Fragen zur IT-Sicherheit, den eigenen Produkten und Prozessen.

Setup:

  • Inhalte werden regelmäßig gechunkt + vektorisiert
  • n8n ruft bei Anfrage passende Chunks ab
  • LLM (z. B. Mixtral via Ollama) beantwortet auf Deutsch oder Englisch
  • Feedback des Users wird gespeichert
  • Reports werden regelmäßig an Admin-Team gesendet

→ Betrieb auf eigener Infrastruktur, entwickelt mit externer Beratung
→ Datenschutzkonform, wartbar, erweiterbar – z. B. durch datensouveräne Lösungen von Datista®

Stolperfallen vermeiden

RisikoGegenmaßnahme
Token-Limits überschreitenChunking & Kontextbegrenzung
„Dead Prompts“Systematische Prompttests
Langsame AntwortenModellwahl + asynchrone Verarbeitung
HalluzinationenKlarer Kontext + Feedbackloop
„Over-Engineering“MVP starten, modular ausbauen

Fazit & Ausblick

Automatisierte LLM-Systeme sind keine Spielerei – sie bieten echten Effizienzgewinn, wenn sie:

  • mit klaren Zielen konzipiert wurden
  • auf zuverlässige Modelle und Infrastruktur setzen
  • datensouverän und modular gebaut sind

In Teil 15 geht es weiter mit einem Deep Dive:
Agenten verstehen – wie LLMs als aktive Entscheidungsträger im System agieren können.


FAQ – Häufige Fragen

Kann ich das ohne Entwicklerteam umsetzen?
Ja, mit Tools wie n8n ist vieles möglich – aber für komplexe Szenarien brauchst du technisches Know-how oder externe Unterstützung (z. B. durch spezialisierte KI-Berater wie Datista®).

Welche LLMs eignen sich für Automation?
Open-Source-Modelle (Mixtral, Yi, LLaMA) sind ideal für einfache Workflows. Bei sehr komplexen Aufgaben lohnt sich GPT-4 oder Claude 3 Opus – per API.

Wie erkenne ich, ob sich eine LLM-Automation lohnt?
Stelle dir diese Fragen:

  • Passieren immer wieder die gleichen Aufgaben?
  • Werden Informationen aus Texten verarbeitet?
  • Ist menschliche Interpretation nötig, aber repetitiv?
    → Wenn ja: Ja.

Wolf Galetzki

Berät Unternehmen bei der Einführung von KI und Automatisierung. Als Gründer von Datista liegt sein Fokus auf datensouveränen, anpassbaren Lösungen.

Wolf galetzki datista speaker

Alle Artikel der Serie:

Die Artikelserie "Die Mathematik hinter LLMs" umfasst insgesammt 20 Artikel. Folgende Artikel sind bereits veröffentlicht: